Das Sakrament der Firmung
Bedeutung
Das Sakrament der Firmung wird auch als Sakrament des Heiligen Geistes betitelt. Es bestärkt und befähigt, den Glauben als Zeuge Christi in Wort und Tat zu verbreiten und gegebenenfalls zu verteidigen.
Die Firmung ist die Bestätigung des Glaubensbekenntnisses, das die Eltern und Paten bei der Taufe geleistet haben. Daher vollendet die Firmung die Taufe.
Das Wort „Firmung“ leitet sich von lateinisch „firmatio“ ab und bedeutet „Stärkung“. Wer heute bewusst und aktiv Christ sein will, sollte diese Stärkung empfangen, damit er auch in einer anders denkenden Welt aus der Kraft des Heiligen Geistes reden und handeln kann.
Die Firmung wird in der Regel von einem Bischof oder Abt gespendet. Bei der Spendung der Firmung legt der Bischof dem Firmanden die Hand auf, zeichnet ihn mit Chrisam (einem aus Olivenöl hergestellten, geweihten Salböl) ein Kreuz auf die Stirn und spricht: „Sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“
Voraussetzungen
Damit der Gläubige zur Firmung zugelassen wird, muss er
Die jungen Menschen werden bei uns jahrgangsmäßig angeschrieben. In der Regel sind sie mindestens 15 Jahre alt. Soweit sie aus unseren Unterlagen ersichtlich sind, bekommen sie vor dem Beginn einer Firmvorbereitung eine entsprechende Einladung. Falls keine Einladung erfolgt ist, sollten sie sich bitte im Pfarrbüro melden. Die Anmeldefristen für die Firmvorbereitung werden auch im Pfarrbrief veröffentlicht.
Gemeinsam mit ehrenamtlichen Firmkatecheten/Innen bereiten sich die Firmanden in kleineren Gruppen über mehrere Monate auf den Empfang des Sakramentes vor.
RÜCKBLICK AUF DIE LETZTE FIRMUNG
Die letzte Firmung in unserer Pfarre fand am 12. Oktober 2019 statt. An diesem Tag hat Abt Urban Federer OSB aus dem Kloster Einsiedeln 49 junge Menschen aus unserer Pfarrgemeinde gefirmt. Es war eine stimmungsvolle Feier, die inhaltlich unter dem Thema "Vom Glück des Glaubens" stand und musikalisch durch unsere Musikgruppe "Taktvoll" mitgestaltet wurde.
Hier der Predigttext von Abt Urban:
Firmung in Elmpt, 12. Oktober 2019, 18 Uhr: Vom Glück des Glaubens
Apg 2, 1-11; Mk 1, 9-11
Warum tritt das Böse in Filmen und Games immer in grossen Massen auf? Wer noch die Filme von «Herr der Ringe» kennt, die zwischen 2001 und 2003 erschienen sind, erinnern sich an dieses Heer von Orks, das nicht zu enden scheint. Und das Gute besteht meist aus ein paar wenigen Menschen, in diesem Film Hobbits – also kleine Menschen–, die als Gegenspieler von Sauron und den Bösen keine Chance zu haben scheinen.
Dahinter steht unsere Ohnmacht gegenüber einer Welt, in der wir nur eine Nummer sind. Wir haben nicht das Gefühl, wir könnten etwas verändern. Politik, Kirche, Wirtschaft: Wer schafft es, gegen die Macht, gegen das Böse zu kämpfen?
Die Generation der heutigen Firmlinge spielt Games, in denen es eigentlich um dasselbe geht. 2018 war das aktuell populärste Spiel der Welt «Fortnite». Nach einer globalen Katastrophe ist in diesem Spiel 98 % der Menschheit verschwunden. Nicht Orks, sondern Zombies laufen durch die Gegend. Es gilt nun, sich gegen die Zombies zu verteidigen. Was ist ein Zombie? Gegenseitig erklären! Als Zombie wird ein Mensch bezeichnet, der eigentlich schon verstorben ist und darum als ein seiner Seele beraubtes, willenloses Wesen herumgeistert.
Liebe Firmlinge: Ihr seid keine Zombies! Von denen, die alle dasselbe denken und sich über alles gleich aufregen, wimmelt es im Internet. Ich hoffe nicht, dass Ihr willenlos seid, mehr tot als lebendigt, Eurer Seele beraubt. Firmung ist vielmehr ein zweites Pfingsten: Auf allen liess sich ein Feuer nieder. Alle waren be-geistert – denn in diesem Feuer ist der Hl. Geist. So begeistert sind Menschen, die vom Geist beseelt sind, dass sie in allen Sprachen – also von allen – verstanden werden können. Das ist das Gegenteil von Orks und Zombies. Vielmehr heisst es, dass ein Sturm losbricht, wo Menschen vom Hl. Geist erfasst werden. Dafür bin ich nach Elmpt gekommen: Euch in der Firmung Mut zu machen, aufzurichten, dass Ihr an Euch glaubt und nicht leblos anderen hinterherhechelt. So wie Ihr in Fortnite kämpfen müsst, möchte ich Euch Mut machen, auch in den Stürmen des Lebens zu kämpfen, gegen das Böse, gegen das Leblose und alle Zombies dieser Welt!
2006 starb an Krebs der erst 15-jährig Carlo Acutis, der von der Kirche bald heiliggesprochen werden sollte. Der Computer und das Internet waren seine Stärken. Er hat aber auch auf deren Gefahren aufmerksam gemacht. Werbung, Social Media, sagt er, sind nicht nur gut, sondern können uns einschläfern und abhängig machen. Neuheiten, die wir kaufen (Handy zeigen!), können nicht das Letzte im Leben sein, denn sonst ist das Leben in Sekunden im Eimer! Carlo ruft darum Jugendlichen im Internet zu: Lasst Euch durch diese modernen Techniken nicht gleichschalten, lauft nicht dem hinterher, denn durch den reinen Konsum wollen Euch die Mächtigen dieser Welt betäuben, Ihr werdet zu Nummern. Und er sagt wörtlich: «Alle werden als Originale geboren, aber viele sterben als Fotokopien!»
Liebe Firmlinge, in der Taufe wurde Euch gesagt: Du bist ein Original, bist keine Nummer, sondern Du hast einen Namen. Lasst nun nicht geschehen, dass man Euch zu Kopien macht! Papst Franziskus sagt dazu, indem er auf Carlo Bezug nimmt: «Lass nicht zu, dass sie dir die Hoffnung und Freude rauben. Wage es, mehr zu sein, denn dein Sein zählt mehr als alles andere. Du brauchst nicht auf deinen Besitz oder dein Erscheinungsbild zu achten. Du kannst der sein, der du von Gott, deinem Schöpfer her bist, wenn du erkennst, dass du zu Großem berufen bist. Rufe den Heiligen Geist an und gehe mit Zuversicht auf das große Ziel zu: die Heiligkeit. Auf diese Weise wirst du keine Fotokopie sein. Du wirst ganz du selbst sein» (Papst Franziskus: Christus vivit).
Bah: heilig sein, was soll das denn? Das Christentum ist nicht für Schwache. Das Ziel der Heiligkeit ist für die, die nicht beim Absturz stehenbleiben, nicht beim Party-Leben, beim Verkifft-Sein. Die Firmung ist für jene, die mehr vom Leben erwarten. Wir dürfen in uns entdecken, was uns ausmacht, wo wir noch mehr uns selbst sein können – auch dort, wo andere sagen: so uncool. Die Firmung ist für Menschen da, die noch einen Traum im Leben haben.
Diesen Traum träumt auch das heutige Evangelium: «Du bist mein geliebter Sohn, Du bist meine geliebte Tochter, an Dir habe ich Wohlgefallen gefunden», sagte Gott auch zu uns bei unserer Taufe. Das ist doch ein wunderbares Fundament für unseren Lebenskampf, ein solcher Glaube ist doch ein Glück! Es ist und macht stark, sich firmen zu lassen. Darum sende ich Euch nun mit der Firmung: Kämpft gegen die Zombies dieser Welt mit der Kraft des Hl. Geistes! Seid Originale, keine Kopien! Amen.
Die Sache mit der Taufe haben die Eltern entschieden. Zur Kommunion gab es die ganzen tollen Geschenke. Doch wer es wirklich ernst meint mit Gott und der Kirche, geht zur Firmung. Warum? http://bit.ly/2ft335f
Taufe, Kommunion und dann? Wer sich wirklich sicher ist, dass er an Gott und den auferstandenen Messias glaubt, geht zur Firmung. Denn "firmare" heißt "bestärken". Mit diesem Sakrament sagt man "Ja" zum Glauben, zur katholischen Kirche und zu Gott.
Mehr Informationen zur Firmung gibt es auf katholisch.de: http://bit.ly/2wtDBAw